
In den meisten Großstädten ist es selbstverständlich, Lebensmittel aus Supermärkten zu beziehen. Obst und Gemüse werden über weite Strecken transportiert und sind oft das ganze Jahr über erhältlich – unabhängig von der Saison. Doch wer einmal in eine ganzjährig erhältliche, geschmacklose Tomate gebissen hat, weiß: Das ist nicht das, was frische, regionale Küche ausmacht.
Roms außergewöhnliche Märkte – Frisch vom Feld in die Stadt

Rom ist in dieser Hinsicht eine Ausnahmestadt. In jedem Stadtviertel gibt es tägliche Lebensmittelmärkte, auf denen Bauern aus der Umgebung ihre frisch geernteten Produkte anbieten. Diese vignaroli, wie sie hier genannt werden, kommen direkt aus den landwirtschaftlichen Kleinbetrieben rund um Rom in die Stadt – oft mit Erzeugnissen, die sie am selben Morgen gepflückt oder produziert haben.
Das ist möglich, weil Rom von einer ländlichen Region umgeben ist, die unendlich reich an landwirtschaftlichen Produkten ist: Latium, eine Region, die geografisch und kulturell so vielfältig ist wie kaum eine andere in Italien. Von den Hügeln der nördlichen Tuscia bis zu den Küsten des Agro Pontino im Süden bietet Latium eine Fülle an regionalen Spezialitäten.
Das Latium – Vielfalt auf den Tisch gebracht
Zu den bekanntesten Produkten gehört das Olivenöl aus den Hügeln der nördlichen Tuscia und aus der Region um Cori im Süden. Im Umland der mittelalterlichen Stadt Viterbo gedeihen Haselnüsse, aus denen eine köstliche Nusscreme hergestellt wird, die aus meiner Sicht jedem industriellen Produkt überlegen ist.

In den fruchtbaren Ebenen entlang der antiken Via Appia, die durch das landwirtschaftlich geprägte Agro Pontino führt, wachsen Erdbeeren, Tomaten, verschiedene Salatsorten und die berühmten Römischen Artischocken IGP – groß, rund und mit rötlichen Köpfen, auch „Mammola“ genannt. Selbst Kiwis gedeihen hier prächtig – seit den 1970er Jahren ein fester Bestandteil des landwirtschaftlichen Angebots der Region um Latina.
Tradition und Handwerk – Fleisch und Käse aus Latium
Auch die Viehzucht spielt im Latium eine wichtige Rolle. In Ariccia, einem malerischen Ort in den Albaner Bergen, wird der Guanciale di Maiale (Backenspeck vom Schwein) hergestellt – eine unverzichtbare Zutat für klassische römische Gerichte wie Pasta alla Carbonara oder Bucatini all’Amatriciana.
Aus den umliegenden Berglandschaften bringen die Schäfer köstlichen Schafs- und Ziegenkäse nach Rom. Die Tiere weiden frei in den Hügeln, und ihr Käse ist eine wahre Delikatesse. Der unbestrittene König der Käsewelt im Latium ist jedoch der Pecorino Romano DOP. Ebenso schmackhaft sind der mit Kräutern gewürzte Caciotta aus der Umgebung von Cassino und der Cacio Magno aus dem Naturschutzgebiet des Tibertals.
Mein kulinarisches Rom – Mit Herz und Tradition

Vielleicht merken Sie es schon: Gutes Essen ist eines meiner Lieblingsthemen. Da bin ich ganz Italienerin geworden! Deshalb kenne ich die Bauern und Landwirte persönlich, bei denen ich meine Lebensmittel kaufe. Ich wollte nicht nur wissen, wo und wie sie anbauen, sondern auch ihre Geschichten erfahren – Geschichten von Tradition, Hingabe und Leidenschaft.
Wenn Sie nach Rom kommen, erzähle ich Ihnen gerne noch mehr über die kulinarischen Spezialitäten des Latium. Oder vielleicht habe ich Sie sogar neugierig gemacht und Sie begleiten mich auf einer Reise zu den Köstlichkeiten des Latium – zu meinen Freunden, den Bauern, Weinherstellern und Fischern, die ihre Geschichten auch mit Ihnen teilen werden.
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