Die Musiker der 1960er Jahre legten den Grundstein für den italienischen Jazz, indem sie die Traditionen des Genres respektierte und es zugleich mit europäischen Melodien, klassischer Technik und Volksmusik bereicherten, wodurch eine deutlich italienische Note entstand. In den 1970er Jahren avancierte Jazz, vor allem der Free Jazz, zu einem Symbol für Freiheit und Integrität. In den letzten Jahrzehnten ist die italienische Jazzszene gewachsen und hat sich in verschiedene Richtungen entwickelt.
Hier stelle ich Ihnen meine Favoriten vor:
Paolo Fresu - Trompeter & Flügelhornist
Paolo Fresu, einer der bekanntesten italienischen Jazzmusiker, hat in seiner Karriere über 600 Titel aufgenommen und mehr als 2.500 Konzerte weltweit gegeben. Als Trompeter und Flügelhornist und unermüdlicher Kulturförderer hat er eine erstaunliche Anzahl von Kooperationen und Musikveranstaltungen initiiert, darunter über dreißig Ausgaben des Jazzfestivals in Berchidda, seiner Heimatstadt auf Sardinien. Fresus Stil, der stark von Chet Baker und Miles Davis inspiriert ist, zeichnet sich durch seine sanfte Spielweise aus. Was ihn jedoch besonders macht, ist die Fähigkeit, nahtlos zwischen Trompete und Flügelhorn zu wechseln und dabei elektronischen Effekten einzusetzen.
Enrico Pierannunzi - Pianist
Ein weiterer bedeutender Künstler dieser Szene ist der römische Pianist Enrico Pierannunzi, der ebenfalls eine klassische Ausbildung genossen hat. Seine musikalische Welt ist grenzenlos, und in seinem ganz besonderen Klangerlebnis führt er Jazz und klassische Musik zusammen. Diese Verbindung hat ihm eine äußerst kraftvolle und emotionale Ausdrucksweise ermöglicht.
Pierannunzi hat mit den größten Jazz-Ikonen wie Chet Baker, Paul Motian, Charlie Haden, Marc Johnson und Joey Baron zusammengearbeitet und ist der einzige italienische Musiker, der mehrmals unter eigenem Namen im historischen New Yorker Village Vanguard gespielt und aufgenommen hat. Für sein musikalisches Schaffen wurde er mit dem französischen "Django d'Or" (1997) als bester europäischer Musiker und dem Echo-Preis 2014 in Deutschland als "Bester internationaler Pianist" ausgezeichnet. Seine Improvisationen stehen amerikanischen Jazzgrößen in nichts nach.
Melissa Trio - Francesco Mazzeo, Giuliano Bottazzi, Massimo Scuderi
In den 1990er Jahren entstand in Rom auch das Melissa-Trio, bestehend aus Francesco Mazzeo, Giuliano Bottazzi und Massimo Scuderi. In seiner erweiterten Version mit Sandro Satta und Marco Moro entwickelte das Trio einen musikalischen Stil, der stark vom mediterranen Charakter der Kompositionen und der gemeinsamen Improvisation geprägt ist.
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