Meine Schaffenskrise – und was ich von Ihnen gelernt habe
- berlinagnieszka
- 25. Juni
- 3 Min. Lesezeit

Wie alles begann
Vor etwa fünfzehn Jahren überzeugte mich ein Freund, mich bei Facebook anzumelden. Später kam Instagram dazu. Die Idee war vielversprechend: Selbstständige wie ich sollten dort sichtbar werden, Nähe herstellen, einen persönlichen Eindruck hinterlassen. Es ging um Reichweite, Kundenbindung, digitale Präsenz.
Und ja – auch ich habe daran geglaubt. Ich dachte, dort die richtigen Menschen zu erreichen: Gäste, die sich für das Italien interessieren, das ich zeige. Für die Geschichten, die Orte, die Haltung. Für den anderen Blick auf dieses Land, das ich liebe.
Doch heute – viele Jahre, viele Posts und viele Erfahrungen später – stehe ich an einem Punkt, an dem ich innehalte. Und mich frage: Ist das noch der richtige Weg für mich?
Ein Moment der Schärfung
Vor einigen Wochen habe ich im Newsletter und in einem Blogartikel von meiner Schaffenskrise berichtet. Davon, wie ich mich frage, ob meine Arbeit in einer Welt, in der Reisen oft zur Konsumware wird, noch den Raum findet, den sie braucht. Ich habe Sie um Ihre Gedanken gebeten – und viele von Ihnen haben geantwortet. Persönlich, offen, wertschätzend.
Ich habe nicht auf jede Nachricht antworten können – aber ich habe jede einzelne gelesen. Und sie haben mich in meiner Arbeit bestärkt. Es tut gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die nicht nur Informationen suchen, sondern Haltung. Nähe. Echtheit.
Und genau das hat mich zu einer weiteren Entscheidung gebracht.
Warum ich gehe
Die Entscheidung, mich von Facebook und Instagram zurückzuziehen, ist nicht plötzlich gefallen – sie ist gereift. Sie hat mit gesellschaftlichen Entwicklungen zu tun, mit der politischen Verantwortung großer Plattformen, aber auch mit meinem Alltag.

Ich merke, wie diese Netzwerke verändern, wie wir miteinander umgehen. Auch ich starre auf mein Handy in der Straßenbahn, statt mich mit der Signora neben mir zu unterhalten. Ich konsumiere Bilder, statt zuzuhören. Und das widerspricht allem, woran ich glaube – und was meine Arbeit ausmacht.
Was bleibt – und was kommt
Ich möchte die Zeit, die dadurch frei wird, wieder in das investieren, was mich ausmacht:
Inspiration, Aufmerksamkeit, neue Ideen.

Ein Projekt, das lange in meiner Schublade lag, hole ich jetzt wieder hervor:
Eine Reise nach Neapel – in eine Stadt voller Kontraste, Musik, Geschichte.
Auch in Rom wird es Neues geben. Spaziergänge in Stadtviertel abseits der touristischen Routen. Besuche bei Kunsthandwerkern. Führungen durch Museen und Paläste, in denen wir Zeit haben, Kunst und Atmosphäre wirklich zu erleben. Und Spaziergänge am Abend, wenn Rom sich von seiner schönsten Seite zeigt.
Nicht im Eilschritt. Sondern mit Genuss, Tiefe und Raum für Gespräche.
Und ich möchte das, was Sie mir mit Ihren Zuschriften mitgegeben haben, in diese Arbeit einfließen lassen. Sie waren Inspiration. Sie waren Ermutigung. Und Sie waren ein Impuls, den nächsten Schritt zu gehen.
Wie wir in Kontakt bleiben
Was sich nicht ändert: Ich möchte mit Ihnen in Verbindung bleiben.
Deshalb lade ich Sie ein, meinen Newsletter zu abonnieren. Dort teile ich meine Gedanken, Neuigkeiten und Reisepläne – regelmäßig, aber nie beliebig.
Und natürlich bleibt mein Blog ein Ort, an dem ich erzähle – von Italien, von Rom, von dem, was mich bewegt.
Für alle, die auch gern visuell mitreisen: Ich werde in Zukunft das Netzwerk Pixelfed testen – ein werbefreies, datenschutzfreundliches Portal für kreative Inhalte. Vielleicht sehen wir uns dort.
Ein neuer Anfang
Ich freue mich auf dieses neue Kapitel. Auf die Ruhe. Auf den Freiraum, der entsteht – auch durch Ihre Worte. Und auf das, was daraus wachsen darf: neue Touren, neue Reisen, neue Wege, mein Italien zu zeigen. Nicht zuletzt als ein Dankeschön an Sie. Für Ihre Offenheit. Für Ihre Inspiration. Und für das Vertrauen, das Sie mir schenken.
Hallo Agnieszka, es ist immer wieder schön von dir zu hören. Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit. Es ist nicht einfach hier Schritt zu halten und man muss sich auch fragen, ob man das will. Du hast dich gefragt und dich für einen anderen Weg entschieden. Es geht sehr viel verloren was uns als fühlende Menschen ausmacht. Wir durften zweimal mit dir Rom kennenlernen. Einmal mit dem Chor und einmal als Familie. Immer wieder reden wir von dir und deiner Liebe zu Rom und deine Geschichten. Es war einfach außergewöhnlich. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg und lass dich nicht verbiegen. Liebe Grüße Priska aus Deilingen
Liebe Agnieszka, auf Deinen Beitrag zu Deiner Schaffenskrise konnte ich mich noch nicht äußern, ich hätte es dann wohl über eine der besagten Plattformen tun müssen. Da bin ich aber nicht, war es noch nie, habe das immer abgelehnt, bin zu alt dafür u habe es auch immer kritisch gesehen. Aber ich möchte Dir sagen, dass ich Deine Art der Führungen sehr geschätzt habe u mich deshalb auch schon für 2 weitere Reisen mit Dir entschieden habe, da ich keine „ Must haves“ brauche, sondern mir einen authentischen Blick auf die Region wünsche! In diesem
Sinne hoffe ich, dass Du noch weiter machst!
LG Luise aus Mainz