
Während Italien heute mit jährlich über 65 Millionen Besuchern einen Rekord nach dem anderen aufstellt, war das Reisen bis zur Nachkriegszeit ein Privileg der gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Elite Europas. Es war weniger eine Freizeitbeschäftigung als vielmehr eine standesgemäße Pflicht – eine Form der „repräsentativen Abwesenheit“.
Die Grand Tour - Lernen von der Fremde
Vor allem junge Männer des europäischen Adels wurden auf große Bildungsreisen geschickt, bevor sie sich den „ernsthaften“ Verpflichtungen ihres Lebens widmeten. Oftmals dauerten diese Reisen mehrere Jahre. Dabei besuchten sie Universitäten, Höfe und kulturelle Zentren, um sich Weltgewandtheit und gesellschaftliche Eleganz anzueignen. Das Lesen des berühmten Cortegiano von Baldassare Castiglione diente übrigens als Leitfaden für standesgemäßes Verhalten.
Frauen hingegen waren bedauerlicherweise von diesen Reisen meist ausgeschlossen. Ihnen wurde eine Rolle im häuslichen und provinziellen Umfeld zugeschrieben – das Erkunden der Welt blieb den Männern vorbehalten.
Und heute?
Heute reisen Frauen ebenso selbstverständlich wie Männer – allerdings dauern ihre Reisen nicht mehr über Jahre, sondern bewegen sich in deutlich kürzeren Zeiträumen.
Die meisten Reisenden können heute maximal drei Wochen am Stück Urlaub nehmen. Einfach mal für drei Jahre nach Italien reisen und das Land und die Menschen erkunden, das bleibt für die Meisten ein unerfüllter Traum...
Auch haben sich die Ansprüche an die Reise völlig verändert. Während sich früher das Ziel des Reisens um Bildung, Status und gesellschaftliche Anerkennung drehte, stehen heute Erholung, Selbstverwirklichung und das Entfliehen aus dem Alltag im Vordergrund. Programme wie Malen in der Toskana, Töpfern in Umbrien oder Kochkurse in Neapel zeigen, wie sehr sich das Reisen in einen persönlichen Erlebnisraum verwandelt hat. Es geht nicht mehr darum, gute Manieren, Bildung und Wissen zu erlangen, sondern darum, zu erleben – und oft auch darum, selbst kreativ zu werden.
Was bleibt? - Souvenirs als Erinnerungen
Eine Konstante aber bleibt: Die Sehnsucht, ein Stück der Reise mit nach Hause zu nehmen. Schon im 18. Jahrhundert ließen sich wohlhabende Reisende porträtieren – posierend vor dem Hintergrund berühmter Sehenswürdigkeiten oder antiker Ruinen, wie der antiken Via Appia und ihrer Mausoleen, auf die man mit elegant abgespreiztem Arm hindeutete. Ein wahrhafter Selfie des 18. Jahrhunderts.

Auch kleine Mosaike, Krippenfiguren aus Neapel oder Miniaturen italienischer Denkmäler fanden ihren Weg in die Gepäckstücke der Reisenden – genau wie feinste Stoffe und Kleidungsstücke nach neuester Mode. Heute ist es leider nicht mehr ganz so einfach, authentische Souvenirs zu finden, denn Massenware von H&M und Zara verdrängt zunehmend traditionelles Handwerk und lokale Manufakturen.

Qualität statt Massenproduktion –
Italien und seine Kunst des Handwerks
Doch genau hier liegt der wahre Wert: in dem, was mit Hingabe, Leidenschaft und Können geschaffen wird. Made in Italy steht nicht nur für Mode, sondern für eine lange Tradition handwerklicher Meisterwerke, von Designobjekten bis hin zu maßgefertigten Schuhen und kunstvoller Keramik.
Wenn Sie in diese Welt eintauchen möchten, lade ich Sie ein, mit mir auf eine Rom Lifestyle Tour zu gehen. Abseits der üblichen Touristenpfade entdecken wir Orte, an denen Qualität, Handwerkskunst und Tradition noch immer lebendig sind – und wo Sie das Besondere finden, das Ihre Reise unvergesslich macht.
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